verein Die Nachkriegszeit

Wiederanfang in der untersten Klasse

Schnell schon regte sich nach dem Zusammenbruch im zweiten Weltkrieg wieder das sportliche Leben. Für die erste Punkterunde 1945/46 wurden die 09-Kicker in die unterste Klasse eingestuft. Die Rot-Weißen zeigten sich zwar den meisten Konkurrenten überlegen, doch am Ende langte es nur zum zweiten Platz. Durch ein Unentschieden im Entscheidungsspiel verpassten sie den Aufstieg nur knapp. Doch wurde die Begegnung gegen FC Germania Zündorf von dem tragischen Unfall Peter Fischers überschattet, der bei einem Kopfballduell mit einem Mitspieler zusammenprallte und im Deutzer Krankenhaus verstarb. 


In den nächsten Jahren etablierte sich das Ligensystem allmählich, sorgte aber für viel Verwirrung. 1946/47 dominierte der SV 09 seine Klasse mit einem Torverhältnis von 119:33 oder 1947/48 beim Aufstieg in die Rheinliga 76:15 Toren, doch hatte die ständige Neubildung von Ligen zur Folge, dass ein Aufstieg unbedeutend blieb. 1949/50 wagte sich der SV 09 Bergisch Gladbach ins Lager der Vertragsspieler. Spieler wie Toni Höffken (von Rot-Weiß Oberhausen) oder die zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft zählenden Jupp Werheid (VfL Köln 99) und Willi Steffen (Danzig) verstärkten nun den Kader des SV 09.

50er Jahre

Vorsichtiger Start im Profi-Fußball

Nach dem vorsichtigen Start im „Profi-Fußball“ etablierte sich der SV 09 zunächst in der 2. Vertragsdivision West gut, mit einem 3. Platz. In der Saison 1951/52 schaffte man es jedoch nur auf den 11. Platz. Das bedeutete den Abstieg, denn der Westdeutsche Fußball-Verband reduzierte seine 2. Vertragsliga auf die Hälfte.

In der Mittelrhein-Meisterschaft rafften sich die „Roten Teufel vom Kradepohl“zu einem Durchmarsch auf. Sogar das Endspiel um die Deutsche Amateurmeisterschaft gegen den Homberger SV vor 30.000 Zuschauern entschieden die 09-Spieler für sich.

1953/54 reichte es trotz Verletzungspech für einen dritten Platz. In der Folgesaison wurden die 09er Vize-Meister und im darauf folgenden Jahr, hinter dem SSV 05 Troisdorf, Zweiter der Mittelrhein-Meisterschaft.
In der neu geschaffenen Verbandsliga leistet man sich dann allerdings einen Fehlstart. Einige neue Spieler waren noch nicht spielberechtigt und doch bewerkstelligte der SV 09, mit dem Einsatz alter Kämpen, den Klasseerhalt.

Das Team steigerte sich und siegte 1957/58 die dritte Mittelrhein-Meisterschaft für den SV 09. Bei den Westdeutschen Meisterschaften blieb das Glück dagegen fern, trotz des famosen Einsatzes vom ungelernten Ersatz-Keeper Willi Frings, welcher sich, nach einer Verletzung der eigentlichen Nummer 1, kurzer Hand das Torwarttrikot überstreifte.

60er Jahre

Rettung in letzter Sekunde

Nach zwei Jahren im gesicherten Mittelfeld fanden sich die 09-Kicker 1960/61 im Abstiegskampf der Verbandsliga wieder. Erst im letzten Spiel, gegen Viktoria Köln, drehten die Gladbach den 3:0-Rückstand und sicherten den Klassenerhalt. Auch in den folgenden Saisons trennten den SV 09 nur wenige Punkte vom Abstieg, bevor es 1964/65 dann für ein Jahr runter in die Landesliga ging. 1966/67 wieder in der Verbandsliga startberechtigt, beendeten die 09er die Saison mit einem respektablen 3. Platz.

In der Anschlusssaison wurde allerdings schon wieder um den Klassenerhalt gekämpft. Nach dieser Zittersaison, in der erst das Entscheidungsspiel über den Klassenerhalt bestimmte, verstärkte sich der SV 09 mit u. a. dem Mittelrhein-Auswahlspieler Zimmermann für die kommende Saison. Dennoch war es auch hier wieder das letzte Spiel, mit dem das rettende Ufer erreicht werden konnte.

70er jahre

ADERLASS UND KONZENTRATION DER KRÄFTE

Sieben Spieler verließen die Bergisch Gladbacher zu Beginn der Saison 1970/71. Trotz des Aderlasses belegte der SV 09 am Saisonende den 3. Rang. Viele Verpflichtungen sollten 71/72 Bergisch Gladbach in den Favoritenkreis zurückbringen. Das Ergebnis sah jedoch anders aus: Der Klassenerhalt wurde zwar gesichert, dies aber mit 40.000 Euro Schulden bezahlt. Die Folge war ein Ausverkauf der wichtigsten Spieler und in der Konsequenz der Abstieg 72/73.

Konzentration der Kräfte lautete 73/74die Devise. Eine Fusion mit dem Nachbarn SSG erbrachte schließlich einen 3. Platz in der Landesliga am Saisonende. Doch kurz vor dem Ziel Wiederaufstieg versagten bei der SSG 09 in den drei nächsten Spielzeiten (von 74 bis 76) die Nerven.

Erst 1977/78 gab es wieder Verbandsliga-Fußball in Bergisch Gladbach. Mit vermehrt jungen Spielern wurde das Ziel Klassenerhalt angepeilt. Doch selbst mit der jungen Verstärkung konnte der Abstieg in die Landesliga 1979/80 nicht verhindert werden.

80er Jahre

ZWISCHEN LANDESLIGA UND OBERLIGA

Obwohl man sich den Wiederaufstieg zum Ziel vor der Saison 80/81 gesetzt hatte, kam es zu keinen großen Erfolgen in der ersten Hälfte der 80er Jahre. Durch schnelle Trainerwechsel und Spielerabgänge war die SSG 09 mehr mit internen Querelen beschäftigt. Dennoch kämpfte man sich in der Landesligastaffel 1 langsam wieder an die Tabellenspitze. 84/85 erfolgte zunächst eine radikale Verjüngung des Teams, woraus sich der 09er Vorstand einen größeren Erfolg versprach.

Nachdem allerdings das Ziel Tabellenspitze kurzfristig doch nicht erreichbar schien, integrierten die Gladbacher eine erfahrene Kraft, den Kölner Exprofi Harald Konopka.

Eine Kooperationsabsprache mit Bayer 04 Leverkusen eröffnete für die SSG 09 völlig neue Möglichkeiten. Eine plötzliche, hohe Dichte an Ex-Profis oder Jungtalenten die den Gladbacher Kader stärkten, machten dann den Aufstieg in die Verbandsliga 85/86 perfekt.

Erstaunlich gut starteten die 09-Kicker in die Saison 86/87. Vor der Winterpause lagen sie wie Altmeister Jülich 10 mit acht Verlustpunkten ganz vorn und beendeten die Saison mit dem 2 Platz, was den Aufstieg in die Oberliga bedeutete.

Dort allerdings fehlte die nötige Verstärkung, der Markt war bereits leer gefegt. So konnten erst gegen Ende der Hinrunde einige Ex-Profis eingestellt werden, welche den Abstieg jedoch nicht verhindern konnten. 12 Minuten vor Abpfiff des letzten Spiels 87/88 stand fest: Die SSG war wieder abgestiegen.

Nachdem Abstieg verabschiedeten sich die Mehrzahl der in der Oberliga verpflichteten Spieler und nur fünf Kicker hielten der SSG 09 die Treue. Mit ihnen wurde ein junges Team aufgebaut, welches in der Verbandsliga mit dem respektablen fünften Platz als Mannschaft überzeugte.